Küchenbeleuchtung richtig planen – Experten-Tipps vom Lichtplaner in Wien
- belighted
- 29. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 16. Nov.
Die Küche ist längst kein reiner Arbeitsraum mehr – sie ist Wohnraum, Treffpunkt und Herzstück
moderner Häuser. Entsprechend wichtig ist ein durchdachtes Lichtkonzept, das Funktion und Atmosphäre perfekt vereint. Als Lichtplaner sehe ich immer wieder: Mit der richtigen Beleuchtung wirkt eine Küche nicht nur schöner, sondern auch größer, strukturierter und einladender.

1️⃣ Mehrere Lichtzonen statt einer einzigen Lampe
Eine gut geplante Küche lebt von klar getrennten Lichtzonen:
Grundbeleuchtung: Sie sorgt für gleichmäßige Helligkeit und Orientierung. Ideal sind Deckenleuchten oder Einbauspots mit weichem, blendfreiem Licht.
Arbeitslicht: Über der Arbeitsfläche, beim Kochen oder Spülen ist helles, schattenfreies Licht entscheidend. LED-Profile unter Hängeschränken oder in Nischen leisten hier beste Dienste.
Akzentlicht: Indirektes Licht oberhalb der Oberschränke, in Regalen oder Sockeln schafft Tiefe und setzt stilvolle Akzente.
Diese Ebenen gemeinsam erzeugen nicht nur Licht, sondern Stimmung und Struktur.
2️⃣ Einheitliche Lichtfarbe bei offenen Wohnküchen
In offenen Wohnsituationen – also wenn Küche, Ess- und Wohnbereich miteinander verbunden sind – ist es besonders wichtig, eine einheitliche Lichtfarbe zu wählen. Unterschiedliche Farbtemperaturen zwischen Küche und Wohnzimmer wirken unruhig und trennen optisch, was eigentlich zusammengehört.Ein harmonischer warmweißer Farbton (ca. 2 700 K bis 3 000 K) sorgt für Behaglichkeit und fügt sich nahtlos in angrenzende Wohnräume ein. Das Licht sollte angenehm wirken, natürliche Farben zeigen und zu Materialien wie Holz, Stein oder Glas passen.
3️⃣ Farbwiedergabe und Blendfreiheit
Neben der Farbtemperatur zählt die Farbwiedergabe (CRI ≥ 90) – sie sorgt dafür, dass Lebensmittel appetitlich und Materialien authentisch wirken. Ebenso wichtig ist blendfreies Licht: Downlights sollten nicht direkt ins Gesicht oder auf glänzende Fronten leuchten. Durch tieferliegende Leuchtpunkte, Mikroprismen oder matte Abdeckungen lässt sich Blendung effektiv vermeiden.
4️⃣ Steuerung und Stimmung
Moderne Lichtsysteme erlauben es, verschiedene Szenen für Kochen, Essen oder geselliges Beisammensein zu speichern. Dimmfunktionen und smarte Steuerungen über Casambi, Zigbee oder DALI machen den Wechsel von funktionalem Licht zu gemütlicher Atmosphäre einfach. Besonders elegant: indirekte LED-Linien, die automatisch beim Betreten des Raumes aktiviert werden.
5️⃣ Design und Materialwirkung
Licht beeinflusst, wie Materialien wirken: Holz und Naturstein entfalten im warmweißen Licht ihre Tiefe, matte Fronten erscheinen ruhig, glänzende Flächen reflektieren lebendig. Eine markante Pendelleuchte über der Kücheninsel kann gezielt als gestalterischer Mittelpunkt eingesetzt werden.
Fazit
Professionelle Küchenbeleuchtung bedeutet, Funktionalität und Wohnlichkeit zu verbinden. Sie erleichtert das Arbeiten, schafft Atmosphäre und unterstreicht den Stil der Einrichtung. Besonders in offenen Küchen-Wohnsituationen ist ein durchgängiges, harmonisches Lichtkonzept entscheidend. Mit fachgerechter Planung entsteht aus einer gewöhnlichen Küche ein lebendiger Lebensraum, der morgens Energie schenkt und abends Geborgenheit ausstrahlt.



Kommentare